Das Who is Who für Amorbach 2017

Annika van Vugt hat sich den Menschen dieser Stadt zugewandt. Es entstand eine Serie von Porträts von Amorbachern, die sich mit Freuden als Modell zur Verfügung stellten. Jedes Porträt schafft ein Abbild und dieses Bild des Menschen hat immer mit zwei Problemen zugleich zu tun: es geht einmal darum, die Wirklichkeit, die Erscheinung zu fassen, dann aber soll auch das innere Wesen der Person im Bild sichtbar werden. Im Begriff “Porträt”, der ja von “protrahere”, herausziehen kommt, ist diese Doppeltheit bereits angelegt: ein Nichtsichtbares soll sichtbar werden, gerade in der Darstellung der Wirklichkeit und zugleich - und das ist der innere Konflikt - wird in der Darstellung die Figur interpretiert, ihr Wesen beleuchtet. Im Verlauf der Entwicklung des Porträts wird dieses doppelte Anliegen immer wieder neu ausbalanciert, zeitgenössich ästhetische Erfahrungen zur Frage nach dem Menschenbild werden jeweils in der Darstellung  selbst neu übersetzt und reflektiert. Jedes Porträt ist ein Schaufenster in die Person hinein, und so entwarf Annika van Vugt zudem ein Album, in dem schaufensterartig die einzelnen Personen in Vierzeilern (Berufsstand, persönliche Vorlieben, Träume, Visionen) beschrieben und in die komprimierte Form eines Sammelheftchens gebracht werden.

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